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Oktober 2022

Ein Familienausflug ins Bäderquartier

Baden, eine Fundgrube für spannende Familien-Aktivitäten. Wir entdecken die «Heissen Brunnen», das Historische Museum und jede Menge Cafés.

Obwohl Baden nur 16 Minuten mit dem Zug von Zürich entfernt ist, ist das unser erster Ausflug in die Bäderstadt. Weil wir zuerst dachten, dass die Stadt wegen ihrer hervorragenden Thermen vor allem ein Ausflugsziel für Erwachsene sei, freue ich mich umso mehr, die vielen familienfreundlichen Angebote zu entdecken.

Von den zahlreichen Cafés über Freiluft-Bäder (wo Kinder überaus willkommen sind) zur Flusspromenade und dem Historischen Museum – für Familien gibt es jede Menge zu unternehmen.

Zuerst: Frühstück
Wir starten unseren Besuch mit einem Spaziergang auf der Suche nach dem ach-so-wichtigen Kaffee für die Erwachsenen und etwas Süssem für die Kinder! Zufällig stossen wir auf das Café Bela Loko.

Weil es leicht nieselt, finden wir sofort einen geschützten Platz auf der Terrasse (wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, rate ich euch wärmstens, einen Tisch zu reservieren). Wir machen es uns gemütlich und bestellen Kaffee, heisse Schoggi und Waffeln. Die Kinder entscheiden sich für die süsse Variante: Waffeln mit Ahornsirup. Wir Erwachsenen bevorzugen die etwas salzigeren Angebote und wählen leckere Käse-Waffeln mit Avocado und pochierten Eiern.

Im Brunnen schwimmen
Mit vollen Bäuchen laufen wir los zum eigentlichen Grund unseres Besuchs: die «Heissen Brunnen». Öffentliche Brunnen gefüllt mit Thermalwasser – das muss ich sehen, um es zu glauben.

Trotz des Regens kann es unsere Achtjährige kaum erwarten hineinzuspringen. Wie es die Regeln vorschreiben, spritzt sie sich zuerst mit dem (sehr) kalten Wasserschlauch ab und setzt sich gemächlich ins 38° Grad warme Thermalwasser. Wie eine gemütliche Decke umhüllt, ist es die perfekte Wassertemperatur für einen kühlen Tag im Oktober.

Das öffentlich zugängliche Freiluftbad eröffnete Ende 2021 dank einer Initiative von einheimischen Liebhaber:innen der Badekultur. Der Verein Bagni Popolari brachte somit die seit 150 Jahren verschwundene «gemeinschaftliche und gemeinnützige Badetradition in öffentlichen Thermen» zurück und errichtete zwei neue Freiluftbäder, eins auf jeder Seite der Limmat.

Ein Spaziergang der Limmat entlang
Nach dem Bad spazieren wir zurück Richtung Stadt. Diesmal der Limmat entlang. Die Limmatpromenade ist gesäumt von Kastanienbäumen und eignet sich prima zum Spazieren oder Trotti-Fahren. Perfekt nach einem entspannten Bad.

Mittagessen in Baden
Weil unsere Mägen schon wieder knurren, machen wir uns auf die Suche nach einem feinen Restaurant. Zum Glück landet man am Ende der Promenade direkt in der Altstadt, die voller reizender kleiner Läden, Restaurants und Cafés ist.

Diesmal geht’s zum Italiener vom Quartier, wo sich unsere wählerischen Esser:innen an Pizza und Gnocchi satt essen. Bei meinem nächsten Besuch aber, vor allem bei einem Ausflug mit Freundinnen, reserviere ich bei «Frau Meise», einem malerischen Café inklusive kleiner Boutique, das täglich Brunch serviert. Oder, wenn die Sonne scheint, in der «Triebguet Frischluftbar» an der Limmat (in den wärmeren Monaten geöffnet) mit Spielecke.

Tief in die Geschichte eintauchen
Nach dem Mittagessen schlendern wir über die Holzbrücke und besuchen das Historische Museum Baden. Was für eine Überraschung! Jeder einzelne Raum hat ein interaktives Element, das die Aufmerksamkeit unserer Kinder fesselt.

Sie verkleiden sich als Ritter:innen und erstellen ihr eigenes Familienwappen – unsere Kinder lernen spielerisch und voller Freude die Geschichte von Baden. Unsere Achtjährige ist total vom Raum mit den alten Kostümen begeistert und macht Fotos, die wir per E-Mail nach Hause schicken.

Vor der Abreise
Nach einem langen Tag ist es an der Zeit, nach Hause zu fahren. Aber nicht, bevor wir in einer lokalen Bäckerei die Badener Spezialität, das «Spanischbrödli», probiert haben. Dieses leichte, süsse und knusprige Gebäck ist nicht nur köstlich, sondern auch geschichtsträchtig: Sein Name inspirierte nämlich die erste Bahnlinie zwischen Baden und Zürich, die liebevoll «Spanischbrödlibahn» genannt wird. Die Bahnlinie brachte das Gebäck, das idealerweise frisch gegessen wird, in nur 45 Minuten nach Zürich. Eine lustige Tatsache, die wir im Historischen Museum aufgeschnappt haben.

Heute braucht der Schnellzug nach Zürich nur 16 Minuten. Lange genug, um unser Spanischbrödli zu geniessen. Aber so schnell, dass ein baldiger Besuch in Baden fest eingeplant ist.

Ein Artikel von Kristin Reinhard

Die Reisefotografin und Autorin Kristin lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Zug. Die Gründerin von «z’Nüni» und ihr Team helfen Familien dabei, sich enger mit der Schweiz verbunden zu fühlen.

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