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November 2020

Wenn die Welt Kopf steht: ein Tag im Technorama Winterthur

«Nicht berühren! Wir schauen mit den Augen, und nicht mit den Händen!» Diese Sätze haben wir als Kinder alle viel zu oft gehört. Und als Eltern wohl ebenfalls viel zu oft gesagt. Im Technorama aber werden die Regeln einfach mal so über den Haufen geworfen. Hier gilt ausdrücklich: Anfassen erwünscht!

Vor etwas mehr als anderthalb Jahren, war ich mit meiner Tochter zum ersten Mal im Technorama. Ich weiss noch, wie ich mich fragte, ob sie mit ihren dreieinhalb Jahren nicht doch etwas zu klein ist fürs Swiss Science Center, wie das Technorama mit vollem Namen heisst. Nach wenigen Minuten war klar: Nein, ist sie nicht!

Vor einigen Tagen besuchten wir das Technorama erneut. Dieses Mal mit der mittlerweile fünfjährigen Tochter, ihrem kleinen Bruder (noch nicht ganz drei Jahre alt) und einer Nachbarin mit ihrem achtjährigen Sohn. Wir waren also beruhigt was die Altersfrage angeht. Das Technorama schreibt auf seiner Webseite schliesslich selber: «Es gibt keinen Grund, Kleinkinder zuhause zu lassen. Im Gegenteil: Ihre spontane Neugier macht sie zu besonders beliebten Besuchern!»

 

Seifenblasen, Modelleisenbahnen & Kugelbahnen
Auf 6’500 Quadratmetern erwarten einen über 500 Experimentierstationen. Da ist es nicht ganz einfach sich zu entscheiden, welchen Sektor man denn überhaupt zuerst besuchen soll.

Den Air Fountain mit den tanzenden Seidentüchern im Innnenhof finden alle toll, ich will aber eigentlich lieber zu den Experimentierstationen. Der Sohn unserer Nachbarin meint wir sollten bei den Kugelbahnen im zweiten Stock starten. Unser Sohn liebt Kugelbahnen grundsätzlich auch, er hat aber inzwischen aufgeschnappt, dass es im Technorama auch Modelleisenbahnen gibt und die Tochter will zu den grossen Seifenblasen.

Schliesslich bleiben wir dann doch alle länger bei den Magneten und dem Sektor «Mechanikum». Hier kreiselt, pendelt und federt alles. Das Technorama rät ganz richtig: «Entscheiden Sie nach Ihrem Bauchgefühl! Der Rest ergibt sich von selbst, wenn Sie sich von Ihrer Neugier und von der Freude am Experimentieren und Spielen leiten lassen.»

Und das machen wir auch. Wir bestaunen die grosse Modelleisenbahnsammlung (der einzige Bereich, wo man wirklich nur mit den Augen schaut), basteln ein Magnet-Mosaik in der «Erfinderwerkstatt», versuchen uns (mal mehr, mal weniger) erfolgreich an den grossen Seifenblasen und verbringen natürlich viel Zeit bei den Kugelbahnen. Ich glaube nicht, dass ich jemals einen so grossen Haufen, so enthusiastischer drei- bis achtjähriger Kinder gesehen habe. Begleitet von ohrenbetäubendem Lärm natürlich. Doch das scheint die Kinder nicht zu stören.

 

Drehende Kopfwelten
Unsere Tochter mag es etwas ruhiger: Optische Phänomene, Spiegel und Farben sind mehr ihr Ding. Der kürzlich neu überarbeitete Bereich «Kopfwelten» ist also genau richtig für sie. Hier gibt es ein schief gebautes Zimmer, das mit dem Gefühl der Schwerkraft spielt, und den Drehtunnel. Während wir uns kaum durch den drehenden Tunnel wagen, bzw. vor lauter Schwindel kaum am anderen Ende wieder rauskommen, rennt unser Sohn nonstop durch den Drehtunnel. Wir, und auch die anderen Besucher, trauen unseren Augen kaum. Immer und immer wieder.

Ob Kleinkinder Schwindel anders wahrnehmen? Wir wissen es nicht … Spass hatten wir aber alle, völlig unabhängig vom Alter.

Ab Frühling 2021 auch mit neuem Aussenbereich
Ich kann mich erinnern, dass der Aussenbereich ebenfalls toll war und man unter freiem Himmel mit Wasser und Wind experimentieren konnte. Im Moment wird der Park aber umgebaut und im Frühling 2021 als Sektor «Technorama Draussen» neu eröffnet. Das Technorama ist dann noch mehr einen Besuch wert. Egal ob es draussen schön ist oder regnet.

 

Anreise: schnell und einfach ins Technorama
Ab Winterthur könnt ihr den Bus direkt zum Technorama nehmen. Oder man geht 10 Minuten zu Fuss vom Bahnhof Oberwinterthur. Wer mit dem Auto kommt: Es hat genügend Parkplätze. Nicht nur die Anreise ist unkompliziert und praktisch, auch die Garderobe ist es. Hier gibt es genügend Schliessfächer – sogar extra grosse für Familien. Und auch das Handy könnt ihr kostenlos aufladen, falls nötig.

Ein Artikel von Jérôme Lacourrège

Jérôme ist stolzer Dreifach-Papa und lebt in Zürich. Gemeinsam mit seiner Frau Deborah schreibt er auf mamarocks.ch über grosse und kleine Abenteuer als Familie. Als Mann hat er oft einen etwas anderen Blickwinkel auf Familienthemen. Mitglied Schweizer Familienblogs.

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